M eetups sind eine tolle Sache, Interessen verbinden sich ohne die Angestaubtheit und dem Verpflichtungsdogma eines Vereins. Es muss kein Protokoll geführt werden, es braucht keine Organe und Registereintragungen. Und noch bevor die Mitgliederversammlung über die Tagesordnung berät, sind bei Meetups die ersten Kontakte geknüpft. So sind diese Treffen irgendwie digitaler, cooler und man geht mit dem Gefühl nach Hause, etwas Neues gelernt zu haben.

Und in genau diesem Framework fand das 6. Legal Tech Meetup im Google (Deutschland) Headquarter in Hamburg statt. Sympathischer Gastgeber und Organisator -wie immer Nico Kuhlmann von Hogan Lovells.

Ein Legal Tech Meetup bei Google schürt natürlich besondere Erwartungen, schließlich ist man selten bei einem der größten Tech-Firmen der Welt zu Gast. Mit fantastischem Blick über die Hamburger Altstadt ließ das Google-Team sich auch nicht lange bitten.

Zuerst führte Christopher Denk (Customer Engineer, Google Cloud) die zahlreichen Gäste in das maschinelle Lernen ein. Schritt für Schritt erklärte er die Grundprinzipien und Herausforderungen, um dann konkrete Anwendungsbeispiele zu zeigen.

Vom vollautomatischen Call Center bis zu einer Software die maschinell Patente liest und klassifiziert, arbeitet Google bereits an vielen Ideen die unsere Welt verändern werden. Wichtig war es Christopher vor allem zu zeigen, dass maschinelles lernen wenig vergleichbar mit menschlichen Lernen ist. Computer lernen Muster zu erkennen und werden nur so gut, wie die Muster, die ihre Programmierer Ihnen geben. Auch als interessierter Laie fiel es mir oft schwer dieser komplexen Technologie zu folgen, was Sie für mich und wahrscheinlich vielen andere Menschen noch suspekt macht.

Danach übernahm Julia Schürmann (Senior Legal Counsel, Google) und stellte Google‘s digitale Rechtsabteilung vor. Google nutzt bereits viele Legal Tools im juristischen Alltag – Vertragsgeneratoren, Vertragsmanagement, eBilling, eSignatures um nur einen kleinen Eindruck zu geben. Dennoch war der Tenor von Julia ein vertrauter: Kommunikation ist und bleibt entscheidend für die Rechtsabteilung von morgen, aber Technologie kann sie deutlich vereinfachen.

Final stand eine Podiumsdiskussion moderiert durch Nico Kuhlmann auf dem Programm. Dennis Kaben (Legal Director, Google), Ramak Molavi (Head of Legal & Regulatory Affairs, Gameduell) und Morten Petersenn (Partner, Hogan Lovells) diskutierten, wie die Zusammenarbeit von Inhouse-Counseln und externen Rechtsberatern im 21. Jahrhundert aussehen könnte. Dabei wurde deutlich, dass Rechtsabteilungen heute deutlich selbstbewusster Auftreten und Wirtschaftskanzleien viel beweglicher sein müssen, um Ihr Angebot auf Ihre Kunden genau abzustimmen.

Am Ende enttäuschte das 6. Legal Tech Meetup – Google Edition nicht. Spannende Vorträge die einen kurzen Blick auf die Zukunft erlaubten. Wie wird künftig kommuniziert, wie können komplexe Zusammenhänge digital gestaltet werden? Legal Tech hat viele Berührungspunkte mit Nebendisziplinen und wir sind weiterhin gespannt wie man diese sinnvoll miteinander verknüpfen kann. Folgen sie dazu einfach unserem Kanal auf Twitter @beeqoo_law

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